Collège Notre Dame I’Espèrance

***Collège Notre Dame I’Espèrance***
Ouagadougou – Burkina Faso
Schwester Rosemarie Zane


Schwester Rosemarie Zane wird von uns seit vielen Jahren unterstützt. Es ist eines der Projekte unserer Kinderhilfe. Die bedürftigen Kinder erhalten folgende Hilfen.

– Regelmäßige Mahlzeiten in der Schulkantine
– Medizinische Versorgung
– Schulgeld
– Kleidung und Schuluniformen

Einen Einblick in die Situation zeigt der nachfolgende Auszug aus einem Brief von Schwester Rosemarie. Schwester Rosemarie schreibt am 12.9.05:

„Das Leben ist in dieser Regenzeit ganz arg hart. Nichts zu essen. In einigen Familien meiner Schüler pflückt man Blätter, um sie zu kochen und zu essen. Kartoffelblätter und andere Wildgräser müssen dafür herhalten. Für einige Familien habe ich Reis gekauft, damit sie wenigsten jeden zweiten Tag eine Mahlzeit bekommen, nachdem sie einen Tag lang nur Blätter hatten.
Eine meiner Schülerinnen hat kleine Steine gegessen, weil sie Hunger hatte. Sie bekam eine Kolik und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Glücklicherweise konnte ich die Operation bezahlen, weil ich noch Geld von euch hatte, das eigentlich zum Stillen des Hungers bestimmt war. So verhindert ihr immer wieder den Tod derer, die keine medizinische Versorgung hätten, die Hungers sterben würden.
Bei jedem SJ- Neubeginn sehe ich Kinder, die schwere Infektionen haben, Kinder, um die man sich kümmern muss (Bronchitis, Dermatose, Läuse, Husten, Schnupfen, Gelbfieber, das schon chronisch ist, etc…)“

Wir denken, dass diese Zeilen alles sagen über die Armut und das Elend, dass diese Menschen ertragen müssen. Ihre Hilfe trägt zur Veränderung bei. Bildung ist der Weg für eine bessere Zukunft.

 

Schwester Rosemarie aus Ouagadougou in Burkina Faso schreibt im Januar 06


Liebe Freunde.
Alles Gute für das Neue Jahr. Der Segen Gottes möge Sie bei der Verwirklichung Ihrer Pläne begleiten!
Wir können und wir müssen Ihnen unseren innigsten Dankausdrücken, Ihnen allen, die Sie Mühen und Verzicht auf sich genommen haben, um für das Wohl und die Zukunft der Ärmsten, die keinen Zugang zu Schulbildung hätten, zu sorgen.

Danke für die Freude, die sich auf den Gesichtern widerspiegelt auf Grund Ihrer Großmütigkeit.
Danke für die Hoffnung auf eine bessere Zukunft, die diese Kinder dank Ihrer Großzügigkeit jetzt haben.
Danke für den Kampf gegen den Hunger, den Sie an deren Seite führen; durch die regelmäßige Ernährung sind sie sicher vor Krankheiten und können die Schule regelmäßig besuchen.

Unsere Neuigkeiten
Durch Ihre Unterstützung ging das Schuljahr 2004/2005 gut vonstatten. Eine allgemeine Senkung des Niveaus ist allerdings bemerkbar, 45 von 130 Schülern müssen eine Klasse wiederholen. Zwei Mädchen sind verschwunden, weil sie zwangsverheiratet wurden. Wir hatten es nicht rechtzeitig erfahren und konnten nichts unternehmen, um sie aus diesem Zwang zu retten.
Das Collège unserer Lieben Frau der Hoffnung, wo ich jetzt bin, liegt in einer Halbstadtzone. Die Mehrheit der Bewohner sind Landwirte, andere leben vom Kleinhandel. Man findet hier viele Kinder im schulpflichtigen Alter. Der Beweis: 412 haben sich um einen Schulplatz beworben, 120 konnten angenommen werden, weil wir nicht mehr Schulplätze zur Verfügung haben: 2 Klassen à 60 Schüler. Bis auf einige Gutverdienenden schütteln die Mütter Split, um ihn an Bauunternehmer zu verkaufen; andere sammeln Müll vor den Häusern, um ihr Essen zu finden, andere gehen als Tellerwäscher oder Waschhelfer bei Reichen in die Stadt.

Für dieses Schuljahr haben wir 28 Waisenkinder bzw. total Verarmte (12 in der 5. Klasse, 18 in der 6. Klasse [umgerechnet auf unser Schulsystem zur besseren Verständigung] ). Der Elternbeirat kümmert sich um drei Kinder – 25 bleiben uns – völlig mittellos. Ich habe mich an Katwel gewandt wegen einer Unterstützung, aber dieses Jahr ist die Hungersnot landesweit.
Wir haben ein wenig Gartenbau betrieben, um die Kosten in der Kantine zu senken, damit die Kinder wenigstens eine Mahlzeit am Tag bekommen.

Unsere Schwierigkeiten:
Einmal pro Tag satt werden – das wäre wunderbar!
Im Jahr 2005 hatten wir Regen – von Gegend zu Gegend verschieden – unregelmäßig – die Ernte reifte nicht. Mit Petroleumlampen haben wir den Reifungsprozess vorangetrieben.

In dem Alter unserer Schüler (12 Jahre und älter) ist es unerlässlich, satt zu werden wegen des Wachstums und des Kampfes gegen Krankheiten sowie wegen der Lernfähigkeit.
Um den Kindern eine Schale Reis bieten zu können, brauchen wir Ihre Hilfe. Eine Reisschüssel pro Kind kostet 30 Eurocent pro Kind und pro Tag. Glücklicherweise konnten wir ein Kind, das vor lauter Hunger kleine Steine aß, durch eine Operation retten können. Heute geht es ihm wieder gut.

Die Schule:
Die Benachteiligung der Armen ist verständlich, da sie das Schulgeld nicht aufbringen können. Pro Schüler müssen pro Jahr bei uns 76,90 Euro bezahlt werde. Kleidung und Schulmaterialien gehen auf Kosten der Schule – aber wir müssen das Geld ja auch irgend woher bekommen – staatliche Unterstützung bekommen wir nicht.

Medizinische Versorgung:
Wegen der schlechten Ernährung, wegen des Hungers sind die Kinder gesundheitlich labil. Die meisten sind sehr, sehr teuer.

Liebe Freunde, wir sagen euch Dank für die Aufmerksamkeit, die Sie uns entgegenbringen.
Ihre Reisschalen haben das Leben mehr als eines Kindes gerettet und werden es auch in Zukunft tun. Lassen Sie uns nicht im Stich.
Gott segne Sie, er schütze Sie Ihr ganzes Leben lang.

Für Sie unsere allerbesten Wünsche.
Schwester Rosemarie

 

 

Schwester Rosemarie schreibt am 21.1.06 (eingegangen 31.1.06)


…… Das erste Trimester war sehr hart für mich: ich bin in die umliegenden Dörfer gegangen, um die Waisenkinder und die Kinder mittelloser Eltern für die Schule zu registrieren. In einem ersten Dorf – 47 Km von Ouaga – hat die Bevölkerung nichts geerntet, also gibt es nichts zu essen. Die Frauen gehen in den Busch, um ungiftige Blätter zu sammeln und sie mit Salz zu kochen. Das essen alle einmal am Tag. Ich hatte Photos gemacht, aber leider spuckt sie der Apparat nicht aus. Ich wollte Ihnen zeigen, woraus ein Essen besteht: Blätter und Lehm – in manchen Gegenden ist das Leben wirklich grausam.

Die Kinder, die zur Grundschule gingen, sind zurückgeholt worden, weil die Eltern die Schulmaterialien nicht bezahlen konnten. Drei Mädchen konnte ich erneut einen Schulplatz geben, weil Sie, liebe Spender, ihn mit Ihrer Unterstützung finanzieren. Sie werden im Schuljahr 2006/07 im Collège weitermachen. Ich habe drei Reissäcke gekauft für diese armen Kinder – es ist sicher, dass davon gar nichts übrig bleibt – sie haben Hunger, Hunger, Hunger! Ich habe Tränen vergossen, als ich ihren Anblick ertragen musste. Katwel, eine Organisation für Unterstützung, kann nichts geben, weil zu viele Bittsteller da sind.

Vom 19. bis 26. Dezember mussten vier meiner allerärmsten Schüler ins Krankenhaus: Meningitis, Bronchitis, Mittelohrentzündung. Glücklicherweise helfen Sie, liebe Spender – wie hätten wir sonst die Krankenhauskosten bezahlen können? Ihre Großherzigkeit hat das Leben dieser Kinder gerettet, sie wären ohne Sie gestorben wie drei andere, für die jede Hilfe zu spät kam. Antibiotika sind teuer: 13,46 Euro- pro Person braucht man acht Schachteln, damit der Kranke geheilt wird.

In den Dörfern im Landesinnern leidet die Bevölkerung Hunger und Durst. Es gibt kein Trinkwasser – viele Leute sind krank wegen der Wasserverschmutzung – Fadenwürmer führen zu Elefantiasis, zwei von fünf Personen sind befallen. Die Regierung will eine Impfkampagne starten, das wird die kommenden Generationen schützen.

Die Tischbänke für die Schule sind im Augenblick nicht finanzierbar: eine Bank kostet 58,02 Euro – ich muss Matten für den Unterricht auslegen – mehr geht nicht.

Ich weiß, dass Sie für uns Opfer bringen – mein Herz ist bei Ihnen. Danke, danke, danke!
Ich umarme Sie!

Schwester Rosemarie aus Ouagadougou in Burkina Faso

 

Karte vom 10.10.06


Eine Karte für die Wohltäter von Wasseralfingen, die uns für 2004 und 2005 4700 Euro geschickt haben.

„Liebe Paten“,

Wir wollen Ihnen von ganzem Herzen danken. Danke, dass Sie uns ins Wirklichkeit adoptieren. Sie tun das, was unsere Eltern für uns nie hätten tun können. Wenn wir mittags etwas zu essen bekommen, gleichen wir den anderen und wir sind sehr zufrieden (die Schülerin will damit sagen, dass sie denen gleichen, die sich ein Essen leisten können).
Wir werden in der Schule unser Bestes geben, um Ihnen dadurch zu danken.
Wir lieben und umarmen Sie. Ich schreibe für meine Kameraden.

 

Schwester Rosemarie schreibt am 10.10.06


Hier die Abrechnung über das, wofür ich das Geld ausgebe:

1) Die erste Sorge ist, den Kindern regelmäßig etwas zu essen zu geben, damit sie wenigstens einmal am Tag satt werden. 400F kostet die Kantine pro Monat pro Schüler. Jährlich beläuft sich dies auf 4000F x 8 = 32 000 F pro Schüler (hier muss man durch 650 teilen, um auf Euro zu kommen sie gibt alles in CFA, der afrikanischen Währung an). Während der Ferien sehen wir einen Sack Reis für jedes Kind, das zu seinen Eltern im Dorf geht, und für jeden Waisen, der bei seinem Vormund unterkommt, vor. Jeder Schüler, der durch die Summe, die Sie uns zur Verfügung stellen, in der Kantine ein Abonnement bekommt, bekommt außerdem einen Sack Reis und 5000 F für die Gewürze.

2) Ein Viertel des Geldes legen wir für Gesundheitsvorsorge zur Seite, Epidemien und andere Infektionen kommen immer (Röteln, Masern, Meningitis, Typhus usw.)

3) Schulgeld: nach der Grundschule brauchen wir dafür pro Kind 60000F pro Jahr, für Schulmaterialien 21750F

4) Kleidung: wir haben Schuluniformen, die immer weitergegeben werden können – zwei Gewänder pro Jahr kosten 12000F.

Jetzt wissen Sie, wofür wir die Gelder verwenden. Schon ab der 9. Klasse werden die Kinder vorbereitet für die Prüfungsarbeiten und Standards, damit sie Berufe ergreifen können: Grundschullehrerinnen, Krankenschwestern, Sekretärinnen, Näherinnen, Friseurinnen usw. – die Ausbildung dauert zwischen drei Monaten und zwei Jahren.
Teuerste Freunde, wir wiederholen unseren Dank für all die Anstrengungen, die Sie unternehmen für Kinder, die sich in ihrer Haut ohne Sie ganz schlecht fühlten.

Danke! Gott segne Sie!
Schwester Rosemarie!
Ouagadougou/ Burkina Faso

 

Kosten für verschiedene Dinge laut Rosemarie vom 5.12.2006


monatliche Kantine 6,10 €
Schulgeld jährlich 107,70 €
Kleidung/Schuluniform pro Stück 18,46 €
Impfung für 2 Jahre 9,23 €

 

Waisenkinder aus Burkina Faso schreiben an die edlen Spender im August 2006


„Liebste Eltern (Anm.: so sprechen die Kinder ihre Unterstützer an)!

Voller Freude wollen wir Sie grüßen. Wir sind stolz und zufrieden, dass Sie so lieb zu uns sind. Wir sagen Ihnen ganz herzlich DANKE für all das, was Sie für uns tun: für unser Wachstum, dafür, dass wir das Lebensnotwendigste haben, dass wir in die Schule gehen können, dass wir arbeiten dürfen und somit eine Zukunft haben. Wir sind sehr, sehr glücklich, dass wir uns mit den anderen in eine Reihe stellen dürfen, damit wir unser Essen am Mittag in der Kantine in Empfang nehmen dürfen. Wir werden satt wie die anderen, wir dürfen in die Schule gehen wie die anderen.

Danke für all die Unterstützung! Wir sind so überglücklich und wir lieben Sie von ganzem Herzen. Wir werden arbeiten, damit Sie mit uns zufrieden und stolz auf uns sein können. Wir wollen wachsen und anderen Kindern, die nicht das Glück haben, satt zu werden und in die Schule gehen zu können, helfen. Wir haben im vergangenen Schuljahr gut gearbeitet und wir werden alle in die nächsthöhere Klasse versetzt.
Seit dem 6. Juni haben wir Ferien. Wir haben unsere Verwandten in den Dörfern getroffen, aber das Leben dort ist sehr schwierig. Zu Mittag können wir nicht – wie in der Schule – essen. Man gibt sich mit einer Mahlzeit am Abend zufrieden – und die reicht fast nie zum Sattwerden.

Unsere Schwester Rosemarie war krank. Sie war einige Tage weg – jetzt ist sie wieder da und es geht ihr schon ein bisschen besser.
Bis Oktober müssen wir noch warten, um ernten zu können. Das ist eine große Sorge – was können wir essen bis zur Ernte? Wenn man auf dem Feld arbeitet, ist man sehr hungrig. Wir beten zu Gott, dass die Schule bald wieder anfängt. Dort gibt uns Schwester Rosemarie zu essen. Jedes Mal bittet sie uns, für Sie zu beten. Wir lassen Messen für sie und alle Wohltäter lesen. Wir bitten Gott, Sie zu segnen und Ihnen Glück zu schenken. (Anm: Die Kinder werden wegen der unerträglichen Hitze Anfang Juni zum Helfen auf den Feldern nach Hause geschickt, was bedeutet, dass die Verwandten für sie Essen bereit stellen müssen, wozu sie kaum in der Lage sind, da die Landwirtschaft nur geringe Beträge abwirft, und trotzdem versuchen ca. 80% der Bevölkerung, ihren Lebensunterhalt durch bäuerliche Arbeit zu verdienen. Also leiden die Kinder in den Ferien unendlich mehr als während der Schulzeit.)

Liebe Mamas, liebe Papas!
Danke, dass wir durch Sie leben dürfen. Wir werden gut arbeiten, denn wenn wir Sie enttäuschen, wären wir unglücklich. Wir hätten ohne Sie keine Zukunft, kein Leben, nichts zu essen, keine Gesundheitsvorsorge, keine Möglichkeit, zur Schule zu gehen. Danke, danke, danke!
Wir umarmen Sie in kindlicher Liebe!
Nagège Sawadogo 7. Klasse des Collège Notre Dame de l’Espérance (Unsere Liebe Frau der Hoffnung) im Namen aller anderen, denen Hilfe zuteil wird.“