***Natwange Youth Village***
Chipulukusu – Ndola – Sambia
Schwester Gloria
Von der Containerschule zur Basic-School – Besuch in Ndola/ Sambia 2013
Wir konnten vom 11.-19. August die Schule Natwange Chipulukusu besuchen. Trotz Ferien konnten wir viele Schüler treffen.
Da aber bald Prüfungen anstanden, waren viel Schüler der Prüfungsklassen zu Prüfungsvorbereitungen in der Schule. So war für uns ein guter Einblick in die schulische Arbeit möglich.
Mit 730 Kindern hat die Schule eine große Bedeutung für die Region und sie zählt zu den besten Schulen in Slum.
Schule mit tollen Ergebnissen
Im Gegensatz zu den staatlichen Schulen, bei denen über 50% der Kinder die Prüfungen nicht erfolgreich ablegen, liegt hier die Erfolgsquote weit über 90%.
Ein guter Erfolg für die pädagogische Arbeit und die menschliche Hilfe. Hier zeigt sich, dass der pädagogische Ansatz, die Klassen nicht nach dem Alter zu bilden, sondern nach Ihrer Leistungsfähigkeit gute Ergebnisse bringt. Es ist hier normal, dass acht und zwölfjährige Kinder in einer Klasse sind.
Die Container sind ersetzt
Dass es hier weiter geht, sieht man an der großen Bautätigkeit. Die letzten Container werden ersetzt und alle Räume sind massive Gebäude. Einer der letzten Container dient als Bibliothek. Die Schulspeisung ist immer noch ein wichtiger Bestandteil der Betreuung. Die Kinder erhalten vormittags ein Sojagetränk. Diejenigen die mittags in der Schule bleiben, erhalten als Mittagessen einen Maisbrei mit Gemüse. Natürlich auch alle Kinder, die Zuhause nichts zu essen bekommen.
Das Kinderheim
Ein weiterer Bereich der Betreuung ist das Kinderheim, das an die Schule angeschlossen ist. Hier können bis zu 60 Kinder betreut werden. Derzeit wir auf ein Heim nur für Mädchen umgestellt. Die Bilder zeigen den größten Teil der Mädchen die schon hier sind. Wir konnten bei unserem Besuch sehen, dass hier hervorragende Arbeit geleistet wird. Schwester Mathildah Banda leitet seit einigen Jahren die Schule und Schwester Gabrielle Wilms ist für die Finanzen verantwortlich.
Für das Besuchsteam
Gerhard Graule
Ausschuss Ortskirche-Weltkirche
1996/1997
Seit 1997 unterstützen wir die Schule Natwange Youth Village Chipulukusu.
Die Schule liegt am Rand der Slums von Ndola und wurde von Schwester Gloria gegründet. Der Anfang war ein freier Platz und einige alte Container.
Erster Besuch
Bei unserem Besuch in der Diözese Ndola im Jahre 1996 konnten wir die ersten Kontakte knüpfen. Beim Besuch der Schule wurde uns in eindringlicher Weise gezeigt, wie notwendig hier im Slum eine Schule ist. Waisen und sehr arme Kinder wurde hier die Möglichkeit gegeben, eine Schule zu besuchen. Dies wäre Ihnen ohne dieses Projekt nicht möglich gewesen.
Schwester Gloria
Die Gründerin und ehemalige Leiterin, Schwester Gloria hatte von Bischof Dennis de Jong den Auftrag erhalten, hier im Slum eine Schule zu gründen. Außer einer kleine Starthilfe und seinem Segen konnte Bischof Dennis Ihr nicht viel Hilfe zukommen lassen.
Sie verstarb im Alter von 88 Jahren am 26. Januar 2020 in Ndola.
Schulraum
Mit Ihrer tatkräftigen und unerschrockenen Art ging Sie die Aufgabe an. Sie ging auf verschieden Unternehmer zu und konnte Sie überreden ihr ausdiente Container kostenlos zur Verfügung zu stellen.
Diese Container Klassenzimmer – ein Dach über dem Kopf – waren der Grundstock der Schule.
Schulfrühstück
Da fast alle Kinder ohne Frühstück in die Schule kommen, war es eine Notwendigkeit, dass die Kinder auch etwas zu essen bekommen.
Da die Zusagen der größeren Organisationen nicht immer konstant waren, haben wir uns entschlossen, die Schule Natwange Chipulukusu durch eine Patenschaft zu unterstützen. Unsere langfristige Zusage hat es Schwester Gloria ermöglicht, eine Schulkantine mit täglicher Verpflegung für alle aufzubauen.
2008 Zweiter Besuch
Dass hier eine hervorragende Arbeit geleistet wird konnten wir bei unserem zweiten Besuch im Jahre 2008 sehen. Die Schule ist gewachsen und aus den Containern wurden richtige Klassenzimmer aus Stein. Die Schule ist vor Ihrer Erweiterung zur Secundary School. Im Heim werden bis zu 60 Kinder untergebracht, die nicht nach Hause können oder niemanden mehr haben. Die Kantine verpflegt über 600 Kinder und gibt ihnen die Kraft, erfolgreich zu lernen. Gesundheitliche Unterstützung und Hilfe werden den Kindern auch zur Verfügung gestellt.
2010 Neue Leitung
Seit 2010 wurde die Leitung an Schwester Gabrielle Wilms übertragen. Sie führt die Arbeit im Sinne von Schwester Gloria fort.
Im nachfolgenden können Sie den Report von Schwester Gabrielle lesen. Ferner zeigen die folgenden Seiten einen kleinen Rückblick in die Vergangenheit der Schule.
Brief von Schwester Gabrielle Wilms
Lieber Herr Graule,
das nächste Wochenende bringt das Ende des laufenden Schuljahres. Unsere „Oberklassen“, das 7. Schuljahr, haben die nationalen Abschlussprüfungen hinter sich und haben schon Ferien. Wir hoffen, dass auch in diesem Jahr alle bestehen werden und im 8. Schuljahr weiter lernen können. Wir brauchen die Kinder nicht, wie früher, weg zu schickem, denn seit Anfang dieses Jahres haben wir zwei 8. Klassen. Im nächsten Jahr werden sie die 9. Klasse sein und Raum schaffen für zwei neue 8. Klassen.
Natwange Youth Village hat in diesem Jahr 598 Kindern zu Schulplätzen verholfen. Davon sind 202 Mädchen und 106 Jungen Waisen. Neben den normalen Schulfächern lernen die Kinder Maschine-schreiben, mit Computern umzugehen, Schreinern für Jungen und Nähen für Mädchen. Sport wird groß geschrieben. Jeder Tag beginnt mit Übungen. Mittwochnachmittags ist „Club Zeit“. Da wird Fußball, Netzball und Volleyball gespielt. Andere Talente werden gefördert durch Drama-, Mathematik-, Lese-, Flöte Spielen-, Kinderrecht Clubs und Chor. Unsere Kinder nehmen auch an interschulischen Wettbewerben teil.
Ein sehr trauriges Ereignis war der Tod von Mr. Joseph Mumba, der zusammen mit Sr Gloria Natwange entwickelt hat. Er war in den spartanischen Anfängen in den Containern dabei, hat mit geplant am Bau der ersten festen Klassenzimmer und hat Natwange immer wieder beim Erziehungsministerium vertreten. Hunderte von Menschen nahmen an seiner Beerdigung teil. Viele legten weite Fußmärsche zurück um ihm die letzte Ehre zu erweisen. Er wird sehr vermisst.
Arbeitsmäßig war 2011 kein leichtes Jahr, weder für die Lehrer noch für die Kinder. Während des ganzen Jahres wurde gebaut: neue Klassenzimmer, das Heim für die Waisen die in Natwange Zuflucht finden, Renovierung der Schulküche. Das hat die Bewegungsfreiheit der Kinder stark eingeschränkt und war mit viel Schutt und Staub verbunden.
Die Bauarbeiten werden auch im nächsten Jahr weitergehen. Da die 8. und 9. Klasse nun dazugehören, wird ein Schullabor gebraucht. Auch ein Raum wo die Lehrer ihre Vorbereitungen für den Unterricht treffen, ist dringend notwendig. Momentan arbeiten sie in einem kleinen, dunklen Zimmer wo man sich kaum umdrehen kann.
Wir sind sehr dankbar, dass eine Stiftung die Kosten für den Bau übernommen hat. Wenn der Bau erst einmal fertig ist, dann werden wieder Schulmöbel und Unterrichtsmaterial notwendig werden.
Sorgen macht uns unsere Wasserversorgung. Zwei der vier Tanks sind leck und können nicht repariert werden. Also brauchen wir zwei neue Tanks. Ein anderes Problem ist die Bezahlung unseren Mitarbeiter/innen. Die Kosten, auch von Grundnahrungsmitteln, steigen ständig, und wir müssen unbedingt das Entgelt erhöhen. Von dem was unsere Leute bekommen, kann nicht einmal eine Einzelperson leben, geschweige denn eine Familie ernähren.
Das ist Chipulukusu, der Vorort von Ndola in dem unsere Kinder zu Hause sind. Die meisten kommen aus ganz armen Verhältnissen. Wenn’s gut geht, dann gibt es abends eine Mahlzeit, aber oft wird erst jeden zweiten Tag gegessen. Die Kinder kommen immer ohne Frühstück in die Schule. Während der Pause bekommen alle einen nahrhaften Soyadrink. Die Schüler, die bis nachmittags Unterricht haben, bekommen auch ein warmes Essen. Zurzeit gibt es Pläne allen bedürftigen Kindern eine Mahlzeit zu geben. Die Küche ist bereits erweitert worden, aber wir suchen noch nach einer Möglichkeit, wo die Kinder essen können ohne das sie den Staub der Township mitessen!
Und nun weihnachtet es wieder. Weihnachten – Gott kommt in unsere Welt – und er kommt als hilfsbedürftiges, verletzliches Kind. Sagt Jesus uns nicht, dass, wer ein solches Kind aufnimmt, ihn selber aufnimmt? Das ist es was wir versuchen in Natwange und in unseren anderen Heimen zu tun. Durch die Hilfe unsere Freunde und Partner wird das möglich. Für Ihre Unterstützung danken wir Ihnen von Herzen, und hoffen, dass Sie auch in Zukunft an unsere Kinder denken werden. Das Kind in der Krippe wird es Ihnen lohnen.
Mit herzlichen Grüßen und allen guten Wünschen,
Sr. M. Gabrielle Wilms OP
Eindrücke aus der Schule
Natwange Chipulukusu ist ein Projekt des Ausschusses Ortskirche-Weltkirche der katholischen Kirchengemeinde St. Stephanus in Wasseralfingen. Sie können diese Projekt durch unsere Patenschaft und durch unsere St. Stephanus Stiftung unterstützen. Geben Sie bei Überweisungen immer an, ob Sie den Betrag der Stiftung zuführen möchten oder zur direkten Verwendung in die Patenschaft einbringen möchten.
Es grüßt Sie herzlich für den Ausschuss Ortskirche-Weltkirche
Gerhard Graule
Unsere Bankverbindung
Kath. Kirchengemeinde Missionshilfe, VR-Bank Aalen
IBAN: DE61614901500089653009
BIC: GENODES1AAV
MEHR EINDRÜCKE